Enthärtungsanlagen


zur Wasserenthärtung

 

kurz und bündig

  • 1 l Wasser mit einer Härte von 10°dH (sprich: Grad deutsche Härte) enthält 0,178 g "gelösten" Kalk.
  • In Deutschland gibt es Trinkwasser mit Härten von 1°dH bis über 40°dH.
  • Bei Erwärmung verliert Wasser seine Fähigkeit, Kalk in Lösung zu halten.
  • Ab einer Wassertemperatur von 60°C fällt der gesamte, gelöste Kalk aus.
  • Eine Maschinenfüllung mit 200 l Wasser enthält bei einer Wasserhärte                       von 20°dH bereits 71,2 g Kalk!

 

Wie erfahre ich meine Wasserhärte?

Die genaue Wasserhärte können Sie entweder selbst mittels unseres Härtemessbesteck (s. Zubehör) titrimetisch bestimmen oder beim Wasserversorger (Stadtwerke, Gemeindewerke etc.) erfragen.

 

 

Welche Vorteile hat weiches Wasser?

 

Spülmaschinen

Kaffeeautomaten

Dampfgarer

Vorteile

-  keine Kalkablagerungen als Nistplatz für Bakterien

-  keine durch Kalk verstopften Düsen und Sprüharme

-  verringerter Dichtungs- und Lagerverschleiß

-  verringerte Reinigungskosten

-  verringerte Reparaturanfälligkeit

-  verringerter Verbrauch an Reiniger und Klarspüler

-  keine durch Kalkablagerungen verursachten Verstopfungen

-  verringerte Reinigungskosten

-  verringerte Reparaturanfälligkeit

-  besseres Kaffeearoma

-  keine unappetitlichen Verkrustungen aus Kalk und Fett

-  verringerte Erblindung der Glasscheiben

-  verringerte Reinigungskosten

-  verringerte Reparaturanfälligkeit

empfohlene Wasserhärte für den Maschinen- und Geräteschutz

0-3 °dH

bis 5°KH*

0-8°dH, je nach Hersteller

Alternativen

entsalztes Wasser

AQUAmix-Wasser

AQUAmix-Wasser

* KH = Karbonathärte (ein Teil der Gesamthärte)

 

Wie arbeitet die Enthärtungsanlage?

Sie arbeitet nach dem so genannten Ionenaustauschprinzip: hierbei wird das Hartwasser über ein Ionenaustauschermaterial geleitet, welches die Härtebildner Calcium und Magnesium anlagert und Natriumionen abgibt. Das Wasser verlässt die Enthärtungsanlage als 0-grädiges Weichwasser, welches keine Kalkablagerungen mehr bilden kann.

Wenn die Kapazität des Ionenaustauschers erschöpft ist, muss er regeneriert werden. Dieser Vorgang läuft automatisch ab: verdünnte Salzsole wird aus dem Salzbehälter der Enthärtungsanlage abgesaugt und über das Austauschermaterial geleitet. Hierdurch wird der Austauschvorgang umgekehrt. Die zurückgehaltenen Härtebildner werden ins Abwasser ausgespült. Die frisch regenerierte Enthärtungsanlage kann wieder Härte entfernen.

 

Was macht die Enthärtungsanlage nicht?

Die Enthärtungsanlage benötigt zwar Regeneriersalz, sie ist jedoch keine "Entsalzungsanlage". Der so genannte "Salzgehalt" als Maß für alle im Wasser gelösten Salze ist vor und hinter der Enthärtungsanlage praktisch gleich groß. Die Leitfähigkeit (Messverfahren zur Bestimmung des Salzgehalts) des Hartwasser vor der Enthärtung ist dementsprechend gleich hoch wie die des Weichwassers hinter der Enthärtung.

 

Warum gibt es unterschiedliche Enthärtungsanlagen?

Es gibt Einzel– und Doppelenthärtungsanlagen. Einzelenthärtungsanlagen geben während der Regeneration hartes Wasser an den Verbraucher ab. Doppelenthärtungsanlagen besitzen zwei Austauscherbehälter und stellen eine kontinuierliche Weichwasserversorgung sicher: einer der beiden Filterbehälter befindet sich in Betrieb, während der andere gerade regeneriert wird oder in Bereitschaft steht.

 

Wie werden Enthärtungsanlagen gesteuert?

Es gibt halbautomatische und vollautomatische Enthärtungsanlagen. Bei den halbautomatischen Anlagen muss die Regeneration von Hand ausgelöst werden. Bei den vollautomatischen Anlagen kommen meist zwei Arten der Regenerationsauslösung zum Einsatz.

  • die zeitgesteuerte Regenerationsauslösung (nur bei Einzelenthärtungsanlagen):Zeitgesteuerte Anlagen kommen zum Einsatz bei konstantem Weichwasserverbrauch; die Regeneration wird vollautomatisch in zuvor fest eingestellten Tagesabständen ausgelöst und durchgeführt.
  • die wassermessergesteuerte Regenerationsauslösung Wassermessergesteuerte Anlagen kommen zum Einsatz bei schwankendem Wasserverbrauch und bei Doppelenthärtungsanlagen. Der Weichwasserverbrauch wird gemessen und an die Steuerung übermittelt. Die Regeneration wird dann nach Erschöpfung der zuvor programmierten Gesamtkapazität ausgelöst.

 

Wie sind Enthärtungsanlagen aufgebaut?

Die Anlagen bestehen aus:

  • ein oder zwei druckbeständige Filterbehälter mit hochwertigem Austauschermaterial in Lebensmittelqualität
  • halb- oder vollautomatisches Steuerventil aus Kunststoff oder Rotguss
  • Salzlösebehälter oder platzsparender Kabinettbehälter zum Ansetzen der zur Regeneration benötigten Sole
  • Montagematerial und Anschlusszubehör

Die Anlagen werden im Werk anschlussfertig vormontiert und elektrisch verkabelt. Die Filterbehälter kleinerer Anlagen (bis Kapazität 300 m³x°dH) werden bereits werkseitig mit dem Austauschermaterial befüllt. Dies spart Zeit bei der Installation vor Ort. Bei größeren Anlagen muss die Befüllung vor Ort im Rahmen der Montage erfolgen. Aus Gründen der Betriebssicherheit werden die vollautomatischen Anlagen serienmäßig über einen Steckertrafo mit 24V/50Hz-Niederspannung versorgt. Andere Spannungen sind auf Anfrage erhältlich.

 

Wie werden Enthärtungsanlagen ausgewählt?

In der nachfolgenden Auswahlhilfe ist die richtige Zuordnung für viele Anwendungsfälle dargestellt.

Ansonsten die örtliche Wasserhärte bestimmen, die Weichwasserverbraucher in der Geräteliste eintragen und die Angaben dem Fachberater zur Verfügung stellen.

 

Welche Anforderungen werden an die Rohwasserqualität gestellt?

Zur Aufbereitung ist nur hygienisch einwandfreies Wasser in Trinkwasserqualität gemäß Trinkwasserverordnung geeignet.

Der angegebene Rohwasser-Fließdruck (Druck bei laufender, maximaler Entnahme) muss unbedingt eingehalten werden, damit die Anlagen und Geräte korrekt betrieben werden können.

 

Montage

Die Enthärtungsanlage wird je nach Aufbereitungserfordernissen und Wasserhärte entweder zentral nach dem Wasserzähler der Stadtwerke und dem Feinfilter oder direkt vor dem Verbraucher bzw. der Warmwasserversorgung installiert. Bei der Montage sind die DIN 1988 / EN 806 sowie örtlich geltende Vorschriften zu beachten. Insbesondere muss vor den Anlagen eine Sicherungsvorrichtung gemäß DIN/EN-1717 installiert werden. Zum zeitsparenden Anschluss empfiehlt sich bei manchen Anlagentypen die Verwendung eines Einbaublocks sowie flexible Druckschläuche.

Bei manchen Anwendungen muss das Weichwasser mit Hartwasser verschnitten werden. Einzelenthärtungsanlagen verfügen meist über ein integriertes Verschneideventil. Bei Doppelenthärtungsanlagen kommen externe Verschneideventile zum Einsatz.

 

Betrieb, Kontrolle, Wartung

Die Kontrolle bei laufendem Betrieb ist normalerweise auf die regelmäßige Überprüfung der Weichwasserqualität und die Ergänzung des Regeneriersalzvorrats beschränkt. Gemäß DIN 1988 / EN 806 sollen Enthärtungsanlagen in 12-monatigen Abständen gewartet werden.